Dein mobiles Heim: Der eigene Camper

Du bist hier: Startseite » Der perfekte Roadtrip » Lifehacks – Tipps & Tricks

Corinna Harder Mittwoch, 14. April 2021 von Corinna Harder

Lifehacks – Tipps & Tricks

Dein mobiles Heim: Der eigene Camper

Wenn du einen Camper dein Eigen nennst, kannst du eine ganze Menge dafür tun, dass das Fahrzeug in einem tadellosen Zustand bleibt.

In erster Linie ist dein Camper ein Automobil. Das hat einen Verbrennungsmotor (noch) und die dazugehörenden technischen Bauteile. Flüssigkeiten, Beläge und drehbare Teile unterliegen dem Verschleiß oder auch der Verwitterung. Da dein Wohnmobil vermutlich nicht das ganze Jahr hindurch genutzt wird, können Beschädigungen oder Veränderungen auch dann auftreten, wenn du noch gar nicht die »entsprechenden« Kilometer abgespult hast.

Wartung

Du kannst dich nicht immer darauf verlassen, dass z. B. das Öl aus dem letzten Jahr noch gut ist. Zwischendurch könnte Wasser eingedrungen sein und die Schmierwirkung erheblich vermindern. Mit einem solchen Hintergedanken solltest du alle sicherheits- oder mobilitätsrelevanten Bauteile betrachten. Insofern sind mindestens die vorgeschriebenen Wartungsintervalle Pflicht. Wenn du einen neuen Camper besitzt, dann musst du das alleine schon wegen der Garantie-Bedingungen beachten, wenn dein Wohnmobil schon »drüber« ist, dann hast du es diesbezüglich ein wenig günstiger, aber nicht unbedingt weniger zu beachten.

Wenn du Schrauber bist, dann weißt du eh Bescheid. Viele Camper bleiben unterwegs liegen, weil die Besitzer nach elf Monaten Standzeit den Schlüssel rumdrehen und auf große Reise gehen. Ein wenig Vorsicht und technisches Verständnis können dir die gröbsten Ärgernisse ersparen.

Achte auf:

  • Motoröl

  • Bremsflüssigkeit und –beläge

  • Zündkerzen

  • Kühlflüssigkeit

  • Wischwasser

  • Keilriemen

  • Beleuchtung

  • Filter

  • Reifen, Profil und Reifendruck, Zustand

  • Batteriespannung

  • Heizung

  • Klimaanlage

  • Wasserpumpe

Grundsätzlich empfehle ich dir, das ganze Jahr über ein Auge auf deinen Camper zu haben und dich von deinen Eindrücken leiten zu lassen. Komische Geräusche können ein Anzeichen für angehende Probleme sein. Wenn du kein allzu großes technisches Verständnis besitzt, dann solltest du vor jeder größeren Reise einen grundsätzlichen Check in der Werkstatt deines Vertrauens durchführen lassen. TÜV ist natürlich auch noch ein Thema, aber darauf achtest du, das muss nicht extra erwähnt werden.

Zur Erinnerung:

  • Bis 3,5 Tonnen: Der erste TÜV steht nach 36 Monaten an, anschließend alle zwei Jahre.

  • Von 3,5 bis 7,5 Tonnen: Der erste TÜV nach 24 Monaten, danach alle zwei Jahre. Ab dem sechsten Jahr muss das Fahrzeug jährlich vorgeführt werden.

  • Über 7,5 Tonnen: Der erste TÜV nach 12 Monaten, anschließend jedes Jahr eine Überprüfung.

© photoschmidt, Adobe Stock

Zusätzliche Bauteile

Über den automobilen Charakter hinaus hat dein Camper aber noch deutlich mehr Einrichtungsgegenstände, die gewartet und geprüft werden müssen. Du hast noch eine Wohneinheit dabei, die ebenfalls deine Aufmerksamkeit verlangt.

Wir fangen jetzt mal mit deiner Gasanlage an. Sinnvoll ist, dass diese alle zwei Jahre geprüft wird. Die Funktionsfähigkeit und die Sicherheit sollen so gewährleistet werden, das ist durchaus in deinem Interesse. Nicht vorgeschrieben, aber dennoch wichtig, ist die Dichtigkeitsprüfung des Aufbaus. Sollte irgendwo Wasser eindringen, etwas, was du gar nicht unbedingt bemerken musst, können kapitale Schäden die Folge sein. Dein Aufbau gammelt dir einfach weg, von Schimmelbildung oder dergleichen wollen wir jetzt gar nichts lesen. Hier können durchaus Garantieansprüche betroffen sein, wenn dein Fahrzeug neuerer Bauart ist.

Ferner verfügt dein Fahrzeug vermutlich über zwei Wassertanks und die entsprechenden Leitungssysteme. Und auch hier wirst du nicht um eine Prüfung herumkommen. Gleiches gilt für die elektrischen Anlagen, die Toilette, die Dusche, der Kühlschrank und natürlich für die Heizung. Hier kannst du selbst die Kontrolle übernehmen, funktionieren alle Bauteile vollständig und ordnungsgemäß? Ein undichter Abwassertank kann eine echte Belastung sein.

Das ist allerdings erst der Anfang. Wenn dein Camper langfristig für Spaß und unbeschwertes Reisen garantieren soll, musst du dich bei ganz vielen Kleinigkeiten vom Zustand überzeugen und die dauerhafte Funktionalität gewährleisten.

Sind die Türen, Fenster und Luken alle dicht? Schließen sie problemlos oder fangen sie an zu hakeln? Und wie bei allen anderen Gebrauchsgegenständen ist eine gute Pflege meist der Anfang einer wunderbaren und langen Freundschaft.

Pflege

Die gute und werterhaltende Pflege fängt mit regelmäßigen Kontrollen an. Ein bisschen Liebe und Sorgfalt gehören dazu, Fleiß und Geschick helfen dir auch.

Von außen wunderschön

Die Sichtkontrolle des Wohnmobils kann zu deinen ständigen Aufgaben gehören, wenn du Probleme frühzeitig erkennst und handelst, ersparst du dir viel Geld und Ärger. Rost ist z. B. etwas, was schnell entdeckt und entfernt werden möchte, die Folgen liegen sonst auf der Hand, der Schaden wird größer und natürlich auch teurer.

Die Außenhaut deines Camperaufbaus ist relativ empfindlich. Die Seitenwände kannst du quasi im »Vorbeigehen« kontrollieren, aber du solltest auch regelmäßig das Dach nach Schäden absuchen. Herabhängende Äste oder dein Transportgut könnten hier Risse oder Löcher hinterlassen haben. Wenn du auf Beschädigungen stößt, solltest du umgehend handeln. Je nach Größe des Schadens kannst du das selbst erledigen. In Fachhandel erhältst du »Flickzeug« und eine dazugehörende Anleitung.

Dichtungen halten Wind und Wetter draußen, das können Sie am besten, wenn sie flexibel und weich bleiben. Von Zeit zu Zeit kannst du sie mit Talkum, Vaseline, Silikon oder speziellen Pflegemitteln einreiben. Das erhöht deren Lebensdauer und dir die Freude an deinem Camper. Dichtungen findest du auch im Inneren, an den Wasserleitungen, in der Toilette und der Dusche sowie an allen Luken, Fenstern, Klappen und ggf. auch an den Türen.

Und schließlich die Fahrzeugwäsche. In gewissen Abständen solltest du deinen Camper waschen, das lässt ihn frischer aussehen und bewahrt ihn vor mancherlei Verfärbung, die auf Laub, Äste oder anderen natürlichen Unrat zurückgehen. Aufgrund der Außenmaße kommen hierfür meist nur Lkw- oder Buswaschstraßen infrage, eine andere Möglichkeit sind Hochdruckreiniger, die an den dafür ausgewiesenen Stellen zu finden sind. Wer sein Fahrzeug regelmäßig wäscht, hat meist einen stets aktuellen Überblick über Beschädigungen und den Allgemeinzustand. Kleiner Tipp: Von oben nach unten waschen. Nach der Wäsche empfehle ich dir einen Blick ins Innere des Campers, ist alles trocken bzw. wo dringt das Wasser ein?

Eine Politur mit vorheriger Lackreinigung wirkt sich insgesamt werterhaltend aus. Und wenn du wirklich alles machen willst, dann kannst du dich bei deinem Hersteller über geeignete Pflegemittel für die Außenhaut deines Camperaufbaus informieren.

Bleiben noch die Anbauteile, Gepäckträger, Leitern, dein Vorzelt oder die Markise. Auch die müssen gelegentlich mal gereinigt und auf Funktion und festen Sitz kontrolliert werden.

© photoschmidt, Adobe Stock

Auch die inneren Werte zählen ...

Wohnraumpflege fängt im Camper beim Saugen, Wischen, Putzen und Wienern an. Jede Reinigung sollte bei dir mit einer Prüfung auf Trockenheit einhergehen, gibt es feuchte Stellen? Kommt das ggf. von außen oder hat sich nur Luftfeuchtigkeit abgesetzt? Für längere Standzeiten kannst du Schälchen mit speziellen Salzen aufstellen, die ziehen die Feuchtigkeit aus der Luft und verhindern einen allzu muffigen Geruch.

Nach dem Auswischen solltest du die Schränke offen stehen lassen, damit sie gründlich trocknen können, bei deinem Kühlschrank empfiehlt sich die geöffnete Tür immer dann, wenn er nicht in Benutzung ist. Deine Fenster lassen viel mehr Sonne rein, wenn sie sauber sind. Für Acryl gibt es spezielle Reiniger, mit Glas wirst du problemlos alleine fertig.

Darüber hinaus gibt es Camper-spezifische Eigenheiten, die du beachten solltest. Deine Wasserleitungen und die Tanks brauchen ab und an eine gründliche Reinigung. Es geht um Kalk, Ablagerungen und all die unappetitlichen Dinge, die sich gerne im Wasser oder an feuchten Stellen tummeln. Hierfür benötigst du spezielle Reiniger und Desinfektionsmittel, die du im Handel kaufen kannst. 2 x jährlich sei empfohlen.

Die Einrichtung verdient ebenso deine Aufmerksamkeit. Oftmals müssen kleine Reparaturen ausgeführt werden. Das können die Scharniere in den Schränken sein, Verkleidungen, die sich gelöst haben, oder eben eine der vielen anderen Kleinigkeiten, die deinen Camper so wohnlich machen.

Die Jahre werden nicht spurlos an deinem Camper vorübergehen, aber wenn du ihn regelmäßig pflegst, ist er auch im Alter noch recht ansehnlich. Nimm dir für diese Arbeiten Zeit, dein Camper ist ein komplexes Fahrzeug mit ganz vielen kleinen Details.

Dein Camper wird winterfest

Wenn du dein Wohnmobil über die kalte Jahreszeit »einmotten« möchtest, dann fängst du am besten mit den schon beschrieben Reinigungs- und Pflegearbeiten an. Zusätzlich empfehle ich dir aber weitere Maßnahmen, um deinen Camper gut über den Winter zu bringen.

Neben der üblichen Außenwäsche wären eine gründliche Unterbodenwäsche und die Politur ratsam, du kannst dein Fahrzeug auch mit einer Wachsschicht versehen, um die Außenhaut und den Lack zu schützen.

Wenn du keine beheizte Garage hast, dein Camper also den Temperaturschwankungen ausgesetzt ist, müssen sämtliche Flüssigkeiten vor dem Einfrieren geschützt werden. Kühl- und Wischwasser solltest du mit den entsprechenden Mitteln versetzen. Und ein gut gefüllter Benzin/Winterdieseltank verhindert die Rostbildung durch Kondenswasser.

Hoffentlich hast du einen einigermaßen sicheren Stellplatz. Selbstredend schützt du deinen Camper gegen Diebstahl und Vandalismus. Der Handel hält auch hier spezielle zusätzliche Sicherungen parat, aber wenn du z. B. die (Auto-)Batterie mitnimmst, erfordert es schon eine wenig mehr an Vorarbeit, dein Camper wird nicht zur Gelegenheitsbeute. Wenn du das nicht möchtest, dann solltest du die geladene Batterie aber wenigstens abklemmen.

Sicher verfügt dein Camper noch über (Aufbau-)Akkus, die solltest du alle vier bis acht Wochen vollständig laden, um deren Lebensdauer zu erhöhen (Tiefenentladung). Leider ist das aufwendig und nicht immer möglich. Der Profi rät dir dann zum Ausbau der Batterien.

Mindestens aber müssen alle Batterien vollständig geladen sein, bevor du deinen Camper abstellst. Sämtliche Stromverbraucher solltest du vom Netz nehmen, besser noch den Hauptschalter umlegen. Selbst dann können jedoch noch verschiedene Verbraucher tätig sein und dir die Batterien leersaugen.

Manche haben damit überhaupt kein Problem, verfügt der Standplatz doch über einen Stromanschluss, die anderen müssen sich mit den Batterien und deren Winterschutz auseinandersetzen.

Auf die Handbremse verzichtest du beim Abstellen, du legst den Gang ein und, besser noch, du sicherst dein Wohnmobil außerdem mit Klötzen oder Keilen gegen das Wegrollen. Die Handbremse kann festfrieren oder -rosten, die Seilzüge ebenso.

Sämtliche Wassertanks müssen geleert werden. Frisch- und Brauchwasserbehältnisse lässt du einfach leerlaufen, du kannst diese danach offen stehen und austrocknen lassen. Vergiss deine Toilette nicht. Bauartbedingt kann es in deinem Camper Siphone geben, auch hier könnte noch Wasser stehen, welches einfrieren und Schäden verursachen kann. Dem Thema Wasser musst du im Winter Aufmerksamkeit widmen. Je nach Modell könnte eine Druckwasserpumpe verbaut sein, im Gegensatz zur Tauchpumpe ist diese arbeitsintensiv, wenn du sie winterfest machen möchtest. Achte auf die Hinweise des Herstellers. Deine Wasserhähne lässt du in der Mittelstellung offen. Die Pumpe stellst du ab.

Um Standschäden zu vermeiden, solltest du deine Reifen maximal aufpumpen. Manche Hersteller raten sogar bis 0,5 Bar über den maximal zulässigen Druck zu gehen, aber hier solltest du sicherheitshalber bei deinem Reifenhändler oder Hersteller nachfragen. Manche Camper verfügen über Stützen, mit denen kannst du Lager und Reifen entlasten.

Ein zusätzlicher Schutz, wenn du keine Halle oder Carport hast, ist eine Plane, die du über deinen Camper wirfst. Hierbei musst du unbedingt darauf achten, dass die Plane luftdurchlässig ist, denn die Luft muss zirkulieren können. Andernfalls kann der durch Feuchtigkeit entstehende Schaden größer sein, als der Nutzen den du aus der Plane ziehst.

Auch für den Innenraum ist die Luftzirkulation wichtig. Je nach Standplatz kannst du Fenster und Luken in Lüftungsstellung bringen. Schränke und Klappen kannst du öffnen. Ziel dieser Aktivitäten ist immer das Vermeiden von Kondenswasserbildung, die zu Stockflecken oder gar Schimmel führen kann. Die Sitzkissen und Matratzen kannst du aufrecht stellen, besser noch, du nimmst sie mit und lagerst sie trocken und warm bei dir zu Hause.

Sofern vorhanden, setzt du die Winterabdeckungen auf Heizung, Kühlschrank und Kochgelegenheit. Die Gasflaschen schließt du und schraubst die Regler ab.

Der ultimative Tipp

Wenn du alle vier bis acht Wochen deinen Camper besuchen kannst, dann musst du dir viel weniger Sorgen machen und hast zudem viel weniger Arbeit mit dem Einmotten. Du kannst vor Ort nach dem Rechten sehen und das Fahrzeug dann auch bewegen – wenn der Standplatz das zulässt.

Solltest du richtiggehend fahren können, dann fährst du jeweils so lange, bis der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat oder länger. Dabei kannst du natürlich deine Bordelektrik wieder aufladen und verhinderst die Standschäden an den Reifen. Du kannst dann regelmäßig lüften und auf Feuchtigkeit achten. Du hast zudem die Möglichkeit deinen Camper während der Fahrt richtig einzuheizen bzw. durchtrocknen lassen. Für Dieselheizungen empfiehlt sich der regelmäßige Betrieb grundsätzlich, um Schäden zu vermeiden. Denke dann aber ggf. an das Tanken.

Im Grunde ist das die beste aller Winterlösungen. Nicht jeder kann das, deshalb ist die geeignete Vorsorge oft wichtig.

Versicherung

Unnötige Kosten zu sparen ist sinnvoll. Wenn du deinen Camper nicht ganzjährig nutzt, musst du den für dich geeignetsten Kompromiss finden. Für Standzeiten benötigst du einen Versicherungsschutz (Diebstahl, Vandalismus, Haftpflicht), aber eben nicht im gleichen Rahmen, wie es der Betrieb erfordert. Sollte dein Fahrzeug im öffentlichen Verkehrsraum stehen, brauchst du das gar nicht lesen, denn dann muss es versichert und zugelassen bleiben.

Das ist eigentlich etwas für ein Gespräch mit deinem Versicherungsagenten, aber die gängigen Lösungen können hier wenigstens erwähnt werden. Die wichtigsten Stichworte für Wohnmobilbesitzer sind die Ruheversicherung oder das Saisonkennzeichen.

Beide haben Vor- und Nachteile, letztlich ist es immer eine individuelle Entscheidung, die dann auf deinen Bedürfnissen beruht.

Saisonkennzeichen

Deine Saison beginnt immer mit dem Monatsersten und endet mit dem letzten Tag des gewählten Monats. Im Rahmen der genannten Vorschriften kannst du die Anzahl deiner Saisonmonate frei wählen. Eine Änderung ist möglich, kostet aber zusätzliches Geld und ist daraufhin dauerhaft – man kann auch das wieder ändern, aber irgendwann wird dann die ganze Idee, das Sparen, hinfällig.

Für jede Änderung musst du deinen Camper ummelden. Neben den entstehenden Kosten musst du dafür vor Ort sein. Im Grunde ist das Saisonkennzeichen eine Sache für Menschen, die weniger an Flexibilität interessiert sind, die ziemlich genau planen können. Die Kosten sind vorhersehbar, der monatliche Aufwand mal der Monate deiner Saison.

Auf einen Blick:

  • Dein Camper ist mindestens zwei Monate, maximal elf Monate angemeldet.

  • Ab- sowie Anmeldung erfolgt automatisch, eben saisonal.

  • Kosten für Steuer und Versicherung fallen nur anteilig an, saisonal.

  • Dafür bis du weniger flexibel, du bist an den Zeitraum der Zulassung gebunden.

  • Außerhalb deiner Saison darfst du das Wohnmobil nicht im öffentlichen Straßenverkehr bewegen oder parken.

© photoschmidt, Adobe Stock

Die Ruheversicherung

Generell wird zwischen einer beitragsfreien und einer beitragspflichtigen Ruheversicherung unterschieden.

Beitragspflichtig ist eine Ruheversicherung, wenn du ein Fahrzeug ohne vorherige Zulassung erwirbst und dieses noch nicht nutzen möchtest, es also noch nicht anmeldest. Beispiel: Neukauf im Winter und bis zum Sommer willst du warten, weil du dir damit Geld sparst.

Beitragsfrei ist eine Ruheversicherung, wenn du dein zugelassenes Fahrzeug abmeldest, vorher also ein Versicherungsvertrag bestand und dieser auch weiterhin besteht. In diesem Fall geht deine Versicherung (meist) automatisch in eine Ruheversicherung über.

Die verschiedenen Anbieter unterscheiden sich in Leistung und Angebot, deshalb solltest du auf jeden Fall bei deiner Versicherung nachfragen. Die Übersicht gilt als grobe Information. Manche Versicherungen bestehen darauf, dass dein Motorrad in einer geschlossenen Garage steht, andere schließen Wohnwagen von der Versicherung gänzlich aus. Der Markt ist bunt, informiere dich und vergleiche.

Auf einen Blick:

  • Du legst deinen Camper für mindestens vierzehn Tage still. Der Versicherungsschutz gilt zwischen 12 und 18 Monaten.

  • Du darfst deinen Camper im öffentlichen Verkehrsraum weder bewegen noch parken. Ausnahmen sind Fahrten zum TÜV.

  • Dein Camper muss auf einem umfriedeten Grund stehen. In der Regel ein Privatgelände, welches durch einen Zaun oder eine Hecke abgegrenzt ist.

Warum überhaupt?

Für deinen stillgelegten Camper ist das Dasein nicht risikolos. Jemand stiehlt ihn und verursacht damit Schäden, zudem kann dieser Mensch nicht ermittelt werden. Weitere Gefahren sind denkbar, dein Camper fängt an zu brennen und die Garage wird zerstört oder beschädigt. Für diese Fälle und ähnlich gelagerte Vorkommnisse wird durch diese Versicherung vorgesorgt.

Schadensübernahme

Deine beitragsfreie Ruheversicherung lehnt sich an deinen schon bestehenden Versicherungsvertrag an. Hast du eine Teilkaskoversicherung, orientiert sich die Übernahme des Schadens an den Bedingungen dieser. Schlägt dir also jemand die Scheibe ein, ist dein Schaden (in der Regel) abgedeckt. Ausgeschlossen sind aber generell Schäden, die durch die Art der Versicherung (Ruhe-) nicht »zulässig« sind, z. B., ein Unfallschaden beim widerrechtlichen Betrieb auf öffentlich Straßen während der Ruhephase. Hier drohen dir zudem saftige Strafen wegen Vertragsverletzung.

Bürokratie

In den meisten Fällen tritt deine Ruheversicherung automatisch in Kraft, wenn du dein Fahrzeug stilllegst. Ebenfalls in den meisten Fällen endet deine Ruheversicherung, wenn du es wieder zulässt. Das erspart dir Papierkram und musst die nicht selbst um alles kümmern. Normalerweise endet deine Ruheversicherung auch dann automatisch, wenn die maximale Dauer, bis zu achtzehn Monate, überschritten wird, eine zusätzliche Kündigung sollte nicht erforderlich sein. Das muss aber nicht so sein, Grundlage sind stets die Bedingungen in deinem Vertrag. Achte darauf.

Saisonkennzeichen und Ruheversicherung

Bei Fahrzeugen mit Saisonkennzeichen ist die Betriebszeit (Saison) ohnehin schon vertraglich festgeschrieben, daraus folgt, dass für den Beginn der Ruheversicherung keine zusätzliche Abmeldung erforderlich ist.

Kündigung

Wenn du deine Versicherung zum Ende des Jahres gekündigt hast und deinen Camper erst im April wieder anmelden möchtest, dann besteht für die Zwischenzeit kein Versicherungsschutz. Das solltest du beachten. Hier kann dir die beitragspflichtige Ruheversicherung helfen.

Ebenso bedenkenswert ist der Umstand, dass die Camper-Abmeldung mit Übergang in eine Ruheversicherung keine Kündigung bei deiner Versicherung bedeutet. Solltest du zwischendrin ein besseres Angebot gefunden haben und deinen Camper mit einem anderen Versicherer wieder anmelden, bist du noch immer Vertragspartner bei deiner alten Versicherung. Eine fristgerechte und ordentliche Kündigung wird durch die Abmeldung nicht ersetzt.

Das könnte dich auch interessieren

Mückenschutz – Was tun gegen lästige Plagegeister?

Du hast deinen Traumplatz gefunden, der Camper steht perfekt, ein Katzensprung zum Wasser und so langsam geht die Sonne unter. Stechmücken und andere Viecher können dich in den Wahnsinn treiben und dir die ganze Urlaubslaune verderben.

Weiterlesen

Perfekt für's Lagerfeuer: Leckeres Stockbrot mit Kräutern

Stockbrot lässt sich prima am Lagerfeuer über offener Flamme backen. Der Teig dafür ist schnell und einfach zubereitet, die Zutaten dazu finden sich in den Tiefen der Camper-Küche.

Weiterlesen

Nachfolgende Dinge haben sich auf unserem Reisen bewährt

Urlaub & Reisen: von A wie Ausweis bis Z wie Zoll

Diese Dinge haben sich auf unserem Reisen bewährt. Vielleicht können wir dir mit unseren Lifehacks helfen, dir das Unterwegssein zu erleichtern.

Weiterlesen

Sind unsere Tipps hilfreich für dich? Lass es uns wissen, welche Artikel dir besonders zusagen, welche dir nicht so gefallen haben – und welche Themen du dir zukünftig wünschst.

Wir freuen uns auf deinen Kommentar!

Wir lieben Kekse und verwenden Cookies, um unsere Website zu optimieren und dir das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. (Wow!) Mit deinem Besuch erklärst du dich damit einverstanden. Weiterführende Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung.