Campus Galli / Baden-Württemberg

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Corinna Harder Sonntag, 17. Oktober 2021 von Corinna Harder

Campus Galli / Baden-Württemberg

Reise in die Vergangenheit: Eine karolingische Klosterstadt entsteht

In Meßkirch, einer Kleinstadt in Baden-Württemberg, wird fleißig gebaut. Auf der Grundlage des »St. Galler Klosterplans« aus dem frühen 9. Jahrhundert entsteht hier die Nachbildung eines frühmittelalterlichen Klosters mit Abteikirche, Wohnräumen, Werkstätten, Stallungen und Kräutergärten.

Seit dem Morgen des 1. August 2012, wo auf einer Wiese anhand der ersten Strahlen der aufgehenden Sonne die Ausrichtung des Klosters bestimmt wurde, wird hier ein uralter Bauplan originalgetreu umgesetzt, bauen Handwerker mit den Techniken von vor 1.200 Jahren ...

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  • Vom Parkplatz bis zum Eingang ist es nicht weit.

  • Auf der Grundlage des »St. Galler Klosterplans« entsteht die Nachbildung eines frühmittelalterlichen Klosters.

  • Das Federvieh bewegt sich frei über den Campus Galli.

  • In der Korbmacherei.

  • Alle Wege führen zum Campus Galli.

  • Viel irdenes Gefäß.

  • In der Töpferei.

  • Hier waren die Bienen am fleißigsten.

  • Ein Graben wird ausgehoben.

  • Kleiner Plausch an der großen Scheune.

  • Korb am Gemüsegarten.

  • Die große Scheune, ein beeindruckender Bau.

  • Hier wird viel gesponnen.

  • Harte Feldarbeit im Lichte der Nachmittagssonne.

  • Reicher Ernteertrag.

alle Fotos © kreativWerk Corinna Harder

Freilichtmuseum, Baustelle & Forschungsprojekt

»Campus Galli« ist Freilichtmuseum, Baustelle und Forschungsprojekt. Seit 2018 besteht eine Kooperation zwischen dem Competence Center Archaeometry der Universität Tübingen und dem Campus Galli. Beim Errichten der Gebäude kommen im Sinne der experimentellen Archäologie Baumaterialien und -methoden des 9. Jahrhunderts zum Einsatz. Hierdurch erhofft man sich wissenschaftliche Erkenntnisse über Architektur und Bautechnik jener Zeit.

Authentizität ist kein leichtes Unterfangen

Wer hier eine filmreife Kulisse à la Vikings, Robin Hood oder King Arthur erwartet, sollte gar nicht erst anreisen. Auch von einem Kloster ist weit und breit nichts zu sehen ... Der Anspruch, das Mittelalter realitätsgetreu auferstehen zu lassen, ist kein leichtes Unterfangen. Und so schreitet die Baustelle nur langsam voran. Authentizität ist ein hochgestecktes Ziel, besonders wenn man sich ins weltliche Umfeld des 9. Jahrhunderts begibt. Hier mangelt es schlichtweg an Quellen, wie damals tatsächlich gelebt und gearbeitet wurde. Und so müssen im Alltag der Baustelle immer wieder Kompromisse eingegangen werden.

Wer offenen Herzens über die verschlungenen Pfade von Campus Galli wandelt, wird an jeder Wegbiegung liebenswerte Details entdecken können.

Das Vorbild: Guédelon

Übrigens: Wem das Ganze Setting bekannt vorkommt: Die ambitionierte Idee zum Bauprojekt hatte Bert M. Geurten (1949-2018), als er eine Dokumentation über das burgundische Guédelon sah. Nur dass in Meßkirch keine Burg errichtet wird, sondern ein Kloster. Die Gesamtbauzeit der Anlage wird auf circa 40 Jahre veranschlagt.

Mittelalter zum Entdecken und Bestaunen

Ich selbst habe einen handwerklichen Background. Durch meine dreijährige Ausbildung zur Elfenbeinschnitzerin sind mir Tätigkeiten wie Modellieren, Bildhauen, Drechseln, Holzschnitzen oder Metallverarbeitung vertraut. Sie waren Teil meiner Lehrzeit. Was wir hier vor Ort zu sehen bekamen, hat mich nachhaltig beeindruckt. Egal, ob Steinmetz, Korbmacher, Töpfer, Schmied, Seiler, Weber, Schreiner, Färber, Schindelmacher, ... All diese Menschen, ob Frau, ob Mann, tragen mit ihrem Können dazu bei, dass hier jeden Tag ein kleines Stück karolingisches Frühmittelalter entsteht. Wie knochenhart der Job auf der Baustelle sein muss, können wir nur erahnen. Auf jeden Fall lieferte das Erlebte genügend Gesprächsstoff für unsere Heimfahrt nach Frankfurt.

Lust auf eine einzigartige Zeitreise?

Wer Mittelalter hautnah erleben möchte, sollte sich das historische Projekt Campus Galli nicht entgehen lassen! Wir wollen auf jeden Fall in den nächsten Jahren einmal wiederkommen, um zu schauen, was sich bis dahin alles verändert hat.

Öffnungszeiten

27. März – 30. Oktober: 10–18 Uhr
31. Oktober – 7. November: 10–17 Uhr

Zwischen 13 und 14 Uhr haben die Handwerker Mittagspause, die Arbeiten ruhen in dieser Zeit.

Montags ist geschlossen, außer an Feiertagen in Baden-Württemberg.

Standort und Adresse der Klosterstadt-Baustelle

Der Campus Galli befindet sich ca. sechs Kilometer außerhalb von Meßkirch, im Dreieck Rohrdorf-Langenhart-Engelswies, direkt an der Bundesstraße B 313, Abzweigung Langenhart.

Hackenberg 92
88605 Meßkirch

GPS-Koordinaten: 48.033°N, 9.109°E

www.campus-galli.de

Parkplatz

Die Nutzung ist kostenlos und für Camper geeignet. Über Nacht dürft ihr hier leider nicht stehen bleiben. (Wobei Fragen bekanntlich nix kostet ...)
Zur Kasse führt ein kurzer Fußweg.

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