Ein Universum für sich: Der Campingplatz

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Corinna Harder Sonntag, 11. April 2021 von Corinna Harder

The Place to be – An Ort & Stelle

Ein Universum für sich: Der Campingplatz

Campingplätze können mit ihrer Infrastruktur schon mal über kleine Anfängerprobleme hinweghelfen.

Stromanschlüsse gehören zum Standard, ebenso Sanitäranlagen, Spielplätze oder WLAN. Ruhige Naturgegenden oder Orte mit extra Freizeitangeboten für Kinder sind ideal für Familien. Infos zu Ausflugszielen gibt’s an der Rezeption, zuweilen auch Fahrräder oder Kanus zum Leihen. Wer gesellig ist und Wert auf einen gewissen Komfort legt, ist auf einem Campingplatz gut aufgehoben.

Der Campingplatz, Ziel oder Etappe

Auf deiner Fahrt steuerst du jetzt das erste Ziel an, den Campingplatz. Für viele Camper ist es das Reiseziel, dort wollen sie bleiben, da gefällt es ihnen, hier machen sie Urlaub. Nicht selten treffen sich ganze Gruppen, die sich schon über Jahre kennen und regelmäßig zusammen campen. Andere hingegen betrachten den Stellplatz nur als Zwischenziel auf einer Rundreise und machen hier Station, um sich zu versorgen oder auszuruhen. Wieder andere wissen es nicht genau und werden dann schon sehen. Das Schöne daran ist das Ungezwungene darin. Alles ist okay und du kannst es halten, wie du möchtest. Campen ist eine eigentümliche Art der Freiheit, die gerade starken Zulauf erhält. Freiheiten wollen genossen, aber nicht unbedingt überstrapaziert werden. Auch auf dem Campingplatz kann dir der eine oder andere Gedanke im Vorfeld das Leben erleichtern.

© autormobil.de | Camping mit dem Ford Nugget – Wäsche waschen auf Reisen

Finde dein Plätzchen

Wohin zieht es dich? Was hast du dir ausgesucht? Campingplätze gibt es wie Sand am Meer, jeder nach seiner Art, jeder mit Vor- und Nachteilen. Campingplatzbetreiber sind genauso individuell wie die Camper selbst, es ist ein unüberschaubares Angebot, welches du gut über deine Zielregion eingrenzen kannst. Sofern du dich auf eines oder wenige Ziele auf deiner Rundreise festgelegt hast, hast du nun die Qual der Wahl.

Was ist dir wichtig und sind die »must haves«. See oder Meer, Berge oder Wald, diese Dinge grenzen die Möglichkeiten schon ein. Du reist mit Kindern und willst deswegen Anschluss? Du brauchst einen Süßwasserpool zum Leben und das noble Restaurant in der Nähe? Du willst absolute Ruhe und ein gewisses Maß an Einsamkeit? Du willst die Toskana kennenlernen? Relativ schnell kannst du die infrage kommenden Plätze grob unterscheiden und eine Auswahl treffen. Natürlich weißt du erst wirklich Bescheid, wenn du vor Ort gewesen bist, aber das ist oft so und hilft dir an dieser Stelle nicht weiter. Ein Campingplatz mit einem annähernd perfekten Internetauftritt ist schon mal ein erstes Indiz dafür, dass der Betreiber es ernst meint und entsprechend ambitioniert an die Sache herangeht. Wenn du die Beschreibungen studierst, kannst du dir ein erstes Bild machen. Die Größe des Platzes gibt Aufschluss darüber, wie viel dort los sein wird. Und die Ausstattung ist ein Hinweis auf den Standard. Bilder sagen meist mehr als Worte, insofern schaue dir deine »Ziele« ruhig in Ruhe an.

Auch für Campingplätze gibt es ein Sterne-Ranking und so, wie es bei den Hotels ist, kannst du meistens über die Zahl der vergebenen Sterne auf die Qualität und Quantität der angebotenen und zusätzlichen Dienstleistungen Rückschlüsse ziehen.

Zudem sind Camper kommunikative Menschen, du kannst im Netz unzählige Beschreibungen finden, die eine weitere Möglichkeit für dich sind, im Vorfeld Recherchen zu machen. Für mich ist immer wichtig, dass ich bei längeren Standzeiten interessante Ausflugsziele in der Umgebung habe, das hilft mir, die richtige Balance zwischen Faulenzen und Entdecken zu finden.

Wenn es zunächst nur um ein Etappenziel geht, kann der Stellplatz eine Alternative sein. Davon gibt es auch recht viele, die sich zudem ebenfalls oft stark unterscheiden. Auf dem Stellplatz geht es eher darum zu rasten, Kraft, Strom oder Wasser zu tanken und nach kurzer Zeit weiter zu ziehen. Versorgungsplätze könnte man auch dazu sagen. Die Bandbreite ist groß, grundsätzlich kann man aber schreiben, dass es dort deutlich weniger Service und Möglichkeiten gibt. Stellplätze können auch asphaltierte Flächen sein, du bekommst einen Parkplatz zugewiesen und darfst weder ein Zelt aufbauen noch deine Markise ausfahren. Das alles kann es geben und dazwischen gibt es auch noch eine ganze Menge. Ich habe schon Stellplätze erlebt, auf denen es wie in einem Taubenschlag zuging, ein ewiges Kommen und Gehen zu jeder Tages- oder Nachtzeit und solche, die in malerischer Umgebung fast schon Campingplatz-Charakter hatten. Die Grenzen sind fließend. Einer der Vorteile ist, dass es in der Regel viel günstiger ist, auf einem Stellplatz zu stehen. Viele davon gibt es auch in Städten, insofern kann das für den kunst- und kulturinteressierten Aufenthalt in einer Großstadt durchaus eine Alternative sein.

Eine Empfehlung muss aber lauten, wenn du länger schön stehen willst, dann suche dir einen Campingplatz.

© autormobil.de | Camping mit dem Ford Nugget – Eine eigene Parzelle auf dem Campingplatz

Ankommen

Es ist immer lohnend, wenn du die Kontaktdaten deines Platzes nicht erst lange suchen musst, dir die Nummer der Rezeption schon mal eingespeichert hast. Auf deiner Anfahrt können immer verschiedene Dinge passieren, du kannst hinter deiner Planung liegen, unterwegs aufregende Entdeckungen gemacht oder ganz banal im Stau gestanden haben. Jetzt verspätest du dich und der ausgewählte Platz schließt demnächst die Schranke. Mit den meisten Menschen kann man reden, ein kurzer Anruf und nicht selten wird man auf dich warten, damit du das ersehnte Plätzchen heute noch erreichen kannst.

Sollten keine äußeren Umstände verantwortlich sein, dann plane deine Ankunft bitte immer frühzeitig, vor der Nachtruhe für kleine Kinder, ein. Nichts ist nerviger auf einem Campingplatz, als rangierende Fahrzeuge, laufende Motoren und Auspuffabgase – das wirst du bald am eigenen Leib erfahren. Tagsüber gibt es meist einen gewissen Geräuschpegel, da fällst du nicht so auf, aber wenn dann Abendruhe und Sonnenuntergang angesagt sind, könntest du stören.

Das sind alles keine in Stein gemeißelten Gesetze, aber für das friedliche Miteinander auf einem größeren Platz sind Umgangsformen und Regeln eine brauchbare Stütze. Viele Dinge verstehen sich von selbst, andere fallen einem ein, wenn man mal darüber nachdenkt, und mit ein wenig Erfahrung hast du bald ein Gespür für die ganzen Kleinigkeiten, die Campen für alle zu einem schönen Erlebnis werden lassen.

Natürlich fährst du im Schritttempo über den Platz, Campingplatz ist ein bisschen wie »Freiheit«, hier rennen, tollen und spielen Kinder, die eben nicht wie zu Hause ständig auf den Verkehr achten. Sollten Tiere erlaubt sein, können auch die unaufmerksam deinen Weg kreuzen. Erhöhte Vorsicht mit dem fahrenden Fahrzeug ist auf dem Platz unabdingbar.

Da ist deine Parzelle, jetzt hast du es bald geschafft. Ewiges Rangieren macht die Menschen nicht froh. Dein Fahrzeug ist im Betriebszustand ein Störfaktor, sei dir dessen bewusst. Und natürlich »darfst« du dich auf deinem Plätzchen positionieren, aber es sind die vermeidbaren Belastungen, um die es hier geht. Wenn du stehst, kannst du den Motor abschalten. Und das ewige millimetergenaue Vor und Zurück sind vielleicht nicht unbedingt erforderlich. Man wird es dir danken. Schaue dir vorher an, wie die anderen Camper parken. Denn es könnte so etwas wie eine »Ordnung« geben, die viele Vorteile bietet und gar nicht als hinderlich empfunden werden muss.

© autormobil.de | Camping mit dem Ford Nugget – Ein Kaffee am Morgen

Privatsphäre

Privatsphäre ist ein rares Gut. Von deinen Nachbarn bekommst du immer was mit. Das liegt in der Natur der Sache, lässt sich gar nicht vermeiden und gehört eben einfach dazu. Gerade deshalb ist schon ganz wichtig, dass du an den Stellen, an denen es möglich ist, für ein gewisses Maß an Privatsphäre sorgst.

Wenn alle Camper in einer Richtung stehen und jeder türbedingt auf der Beifahrerseite sein Equipment aufbaut, dann gibt es einen Raum für jeden, der sich immerhin ansatzweise als privater Rückzugsraum bezeichnen lässt. Zudem bleibt dann auch ausreichend Platz für jeden, die Markise auszufahren, Tisch und Stühle aufzubauen usw. Parkst du jetzt gehen den Strom, hast du deinen Nachbarn direkt vor der Tür. Das mag nicht jeder. Auf einem leeren Campingplatz mag das noch kein Thema sein, aber zumindest in der Hauptsaison ist es sinnvoll, den zur Verfügung stehenden Platz optimal und partnerschaftlich zu nutzen.

Deine Stellfläche ist dein kleines Reich, deshalb buche oder miete lieber ein etwas größeres Stück. Wenn du an dieser Stelle zu sparsam bist, dann merkst du das jeden Tag. Normalerweise werden Parzellen von 60 bis 200 Quadratmetern angeboten, das richtet sich nach deinen Bedürfnissen und der Größe deines Campers sowie deinen Plänen für die Bestückung des Außenbereichs. Und natürlich hat das auch direkten Einfluss auf den Preis. Das ist ein grober Mittelwert, je nach Saison und Campingplatz kannst du auch auf andere Angebote stoßen. Auch darüber kannst du dich vorher informieren.

Je großzügiger du an dieser Stelle verfährst, desto weniger musst du dich in deinem Bereich an den anderen orientieren. Über diesen Platz kannst du frei verfügen. Ein Planschbecken für die Kids, deine Liegestühle, die Spielsachen, deine Sportgeräte, das Gummiboot oder was auch immer so um deinen Camper herumliegen könnte, hier kannst du es in der Regel stressfrei liegen lassen, wenn du ausreichend Platz dafür hast.

© autormobil.de | Camping mit dem Ford Nugget – Gemütliches Beisammensein

Infrastruktur

Mancher Campingplatz bietet eigene Zugänge zu Strom und Frischwasser, und auch die Abwasserentsorgung ist nicht weit. So kann man auch mal gut mit einem größeren Wohnmobil für eine längere Zeit stehen und muss den Camper auf dem Platz nicht mehr bewegen. An vielen Orten ist das der Standard, dies muss aber nicht immer so sein. Entweder lässt es der Platz nicht zu, du stehst direkt am Meer, in der Wildnis, an schwer zugänglichen Stellen oder dein Campingplatz hat andere Maßstäbe. Hierbei gibt es sowohl nach »oben« und »unten« Abweichungen, das heißt, dein Campingplatz kann natürlich auch auf jeder Parzelle eigene Sanitäranlagen anbieten. WLAN und Kabelanschluss sind durchaus möglich. Wird WLAN angeboten, kannst du deine Informations- und Kommunikationsquellen datenvolumenschonend nutzen. Für die spontane Planung kann das eine große Hilfe sein.

Du merkst mal wieder, es ist ein breites Spektrum an Möglichkeiten und im Grunde solltest du vorher darüber nachgedacht haben, wie du dir deinen Urlaub so vorstellst.

Der Platz selbst wird ein Regelwerk haben, darauf weist man dich hin oder die Vorschriften hängen aus. Und solltest du wirklich zum ersten Mal campen gehen, dann schaue dir das einfach ganz in Ruhe an, beobachte die anderen Gäste und bekomme ein Gefühl für die Gepflogenheiten. Dann sollte deinem Traumurlaub nichts mehr im Wege stehen.

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